Blendende Sonne. Nicht nur lästig, sondern sehr gefährlich.

90 % aller wichtigen Informationen auf der Straße werden zunächst einmal visuell aufgenommen und verarbeitet. Um die Verkehrsumgebung zu erfassen, ist die visuelle Wahrnehmung von großer Bedeutung. Denn im Straßenverkehr orientieren sich die meisten von uns vornehmlich mit den Augen. Wir müssen Verkehrszeichen und Ampeln erkennen und Abstände und Geschwindigkeiten richtig einschätzen.

Auch das Gehirn sieht mit

Je schlechter man sieht, umso eher wird man Opfer optischer Täuschungen. Probleme mit der Wahrnehmung gibt es aber auch, wenn unser Gehirn nicht fit ist, zum Beispiel durch Stress oder Alkohol, Medikamente und Drogen.

Die größte Gefahr lauert innerorts

Tief stehende Sonne kann vor allem in den Morgen- und Abendstunden des Frühjahrs und Herbstes zu einer ernst zu nehmenden Gefahr werden. Innerorts drohen Sichtbehinderungen, die sowohl zu einer kompletten Blendung führen können als auch Probleme beim Erkennen von Lichtzeichenanlagen und Verkehrsschildern bewirken. Wenn die Straße gleichzeitig feucht ist, kann es sein, dass man durch auftretende Reflexionen noch weniger sieht.

Außerorts herrscht ein gesteigertes Risiko an Kuppen. Auch bei vielen Kurven, hinter denen die Sonne plötzlich blendet, ist es gerade bei höherer Geschwindigkeit sehr gefährlich. Mit plötzlich auftretender Blendung muss ebenfalls bei der Ausfahrt aus Tunneln und Unterführungen gerechnet werden. Beim Durchfahren von Alleen droht besondere Gefahr durch Schlagschatten bei seitlich einwirkender Sonneneinstrahlung. Im Wechselspiel von Licht und Schatten können außerdem schmale Silhouetten (Menschen, die zu Fuß, auf dem Rad oder Motorrad unterwegs sind) schlecht erkannt werden.