DVR - Gefaehrlichstetag

Der gefährlichste Tag des Jahres

Eigentlich sollte man denken, dass in der dunklen Jahreszeit die Unfallgefahr am höchsten ist: Dann sind die Straßen oft vereist und die Sichtverhältnisse trüb. Doch der gefährlichste Tag des Jahres mit den meisten lebensgefährlichen Verletzungen ist der 1. Mai – und zwar mit großem Abstand zu den Wintertagen. An diesem Tag werden bundesweit die meisten Schwerverletzten in Krankenhäuser eingeliefert, sagt der Statistiker Rolf Lefering von der Universität Witten/Herdecke, der für eine Studie die Daten von knapp 31.600 Unfällen mit lebensgefährlichen Verletzungen ausgewertet hat. Die Daten stammen aus dem TraumaRegister der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, in der mehr als 150.000 dokumentierte Einzelfälle registriert sind.

„Jeder will zeigen, was er auf dem Motorrad noch drauf hat“

„Der erste Mai ist der Tag, an dem der Frühling viele Menschen nach draußen lockt“, erklärt der Professor für Versorgungsforschung in der Operativen Medizin. An diesem Tag seien besonders viele Personen zu Fuß unterwegs, die auch gern mal etwas tiefer ins Glas geschaut hätten. Auffallend häufig seien Motorräder in schwere Unfälle verwickelt: „Sie drehen dann wieder die ersten Runden nach dem Winter, oft in großen Gruppen, in denen jeder zeigen will, was er noch drauf hat.“

Unfall-Risiko vier Mal höher als an Weihnachten

Das statistische Risiko, am 1. Mai einen schweren Unfall zu haben, ist laut Rolf Lefering vier Mal höher als etwa an Weihnachten. „Betrachtet man das Ranking der Jahrestage, dann fällt auf, dass zwischen Weihnachten und Neujahr erstaunlich wenige Unfälle passieren“, sagt Lefering. Bei schlechten Straßen- und Sichtverhältnissen komme es eher zu Blechschäden, wenn man etwa auf einer vereisten Straße in ein anderes Fahrzeug hineinrutsche. Für Personen, die zu Fuß unterwegs sind, seien allerdings die Monate November und Dezember tatsächlich am gefährlichsten, weil es dann am dunkelsten ist.

Quelle: Artikel des SWR3.de vom 29.4.2015